Nuria Soler (Verantwortliche der ,,La Choza") Übersetzt aus dem Spanischen von Anne Bornhak und Benedikt Wilhelm
Wir befinden uns auf der ,,La Choza" und die Natur erwacht gerade aus dem Winter: Überall hört man das Zwitschern der Vögel und die ersten Küken sind geboren, ebenso wie einige Kälber, Gänse und Enten. Am Maulbeerbaum beginnen die ersten Früchte zu reifen, und alle umliegenden Bäume, Sträucher und Gräser beginnen ihre Blüten zu zeigen; zu uns dringen Düfte und Farben. Auch das soziale Leben wird intensiver mit seinen Vorzügen und Schwierigkeiten.
In diesem Jahr kamen mit dem Baucamp vier Jugendliche, die hier ihren Zivildienst absolvieren wollen. Mit der finanziellen Unterstützung der Steinschleuder wurde die Casa larga
verwandelt. ( Es ist das Haus, in dem einzelne Mitarbeiter sind - 11 im Moment - Praktikanten, Schüler, Jugendliche mit sozialen Problemen, usw.) Es wurden zwei große Zimmer in
fünf kleine umgebaut, ebenso die Elektrik erneuert und das Haus verschönert. Auch wurde ein zentrales Heizungssystem ( mit Holz ) in der Casa grande installiert.
Im Garten des ,,Jardin del Ombú", dem kleinen Waldorfkindergarten der ,,La Choza", wurde ein kleiner Spielplatz gebaut und es wurde der große Raum geteilt, um ebenfalls für die
Ferienlager zwei Zimmer mehr zur Verfügung zu haben.
Wir pflanzen im Garten auf vier Hektar Gemüse an, haben ca. 100 Kühe, von denen 25 - 35 gemolken werden. Die Milch wird dann in der Käserei zu Ricotta, Käse, Quark, Joghurt,
pasteurisierter Milch, Butter usw. verarbeitet. Ferner gibt es 25 Hühner und einige andere Tiere. Leider ist unser letztes Bienenvolk gestorben, Es ist eine Schreinerei entstanden,
die hoffentlich auch zur besseren finanziellen Lage beitragen wird.
Der Kindergarten beendet sein 2. Jahr mit wesentlich mehr Kindern als im letzten Jahr (dieses Jahr sind es 13, im vergangenen 5 ) und hat einige Anfragen von Kindern aus
der Nachbarschaft. Leider können nur 20% der Eltern den niedrigen Mitgliedsbeitrag von 45 $ (=75 DM ) pro Monat aufbringen.
Was die Sozialarbeit betrifft, so arbeiten wir mit Jugendlichen, die aus therapeutischen Gründen hier sind; es wurde - noch mit Probezeit - Carlos aufgenommen, ein bolivianischer 18-jähriger
Jugendlicher, der ein Jahr mit Straßenkindern lebte und ein ernstes gesellschaftliches Problem hat. Ebenso ist hier ein älteres Ehepaar untergebracht, das an einem Projekt für
Straßenkinder mitarbeitet.
Zur Zeit macht die ,,La Choza" eine Reihe von finanziellen Schwierigkeiten durch, (der Raub des alten Lieferwagens und der Kauf des neuen waren zwei unter vielen Sachen ) und wir suchen nach
Möglichkeiten aus dieser Situation zu kommen. Eine dieser Möglichkeiten ist der Bau einer neuen Gemeinschaftsküche. Die Möglichkeiten der sozialen und landwirtschaftlichen Arbeit auf der ,,La
Choza" sind vielfältig, die Kosten aber hoch und die Anstrengungen enorm, weshalb wir von ganzem Herzen jedem dankbar sind, der mit seinen Gedanken, Herzen und/ oder finanzieller
Unterstützung uns in irgendeiner Weise geholfen hat.
Nuria Soler (Verantwortliche der ,,La Choza")
Übersetzt aus dem Spanischen von Anne Bornhak und Benedikt Wilhelm