Baucamp Irland

Nach dem wiederholten Wunsch mal wieder ein Projekt in Europa zu machen, um die Teilnehmerkosten niedrig zu halten, hatten wir uns für das Projekt in Irland entschlossen. Die Vorbereitung und Planung war der vor Brasilien relativ ähnlich, denn die Mentalität, diese Gelassenheit  und Ruhe, ist in Irland die selbe wie in Südamerika. Also hieß das für uns, daß wir bis kurz vor der Abfahrt noch nicht wußten, was uns dort an Arbeit erwarten würde. Dann, etwa eine Woche vorher hatten wir endlich Klarheit:

Wir sollten die Landschaft um den Kindergarten herum gestalten. Unterscheidet sich das nicht sehr von den vorigen Projekten? haben wir uns gedacht. Auf den ersten Blick schon. Aber wenn man sich vor Augen führt, daß Waldorfschulen und  -kindergärten in Irland keinerlei Unterstützung bekommen, in keiner Form, und einem bewußt wird, daß der Kindergartenneubau von Eltern und Lehrern allein in 5 Jahren Arbeit gebaut worden ist, das Geld dafür durch Spenden aufgebracht worden ist und dann verständlicher Weise die Kraft für die Gestaltung der Landschaft fehlt, dann kann man sich schon vorstellen, daß dort Hilfe angebracht ist. Denn durch die Gestaltung der Landschaft ist die Grundlage für Neuaufnahmen in den Kindergarten gelegt worden, denn wer schickt schon sein Kind in einen Kindergarten, der wie eine Baustelle aussieht? 
Also sind wir mit insgesamt 30 Jugendlichen und Erwachsenen am 21. 7. 2000 aufgebrochen, um uns dieser neuen Herausforderung zu stellen. Nach einer langen Busfahrt mit Höhen und Tiefen sind wir dann auch gut angekommen, und habe uns die Lage vor Ort angeschaut. Rund um den Kindergarten nur Baustellengelände, und da sollten wir eine schöne Spiellandschaft für die Kinder daraus machen? Mit mehr oder weniger hilfreicher Hilfe von vier  Iren, die der Schule als ABM (Arbeitsbeschaffungsmaßnahme) zugeteilt worden sind, nahmen wir die Sache in Angriff. Es sollten zwei Sandkästen, Zäune aus Haselnußholz und ein Unterstand gebaut werden, einige Bäume gefällt und viele Baumstümpfe ausgebuddelt werden, neue Wege, Beete, Rasen sollten angelegt werden.  In vielen Arbeitsgruppen haben wir dann die verschiedenen Arbeiten begonnen und schließlich und endlich auch zu Ende geführt. Wir haben mit vereinter Kraft in zwei Wochen das komplette Erscheinungsbild des Kindergartens umgekrempelt, und konnten wirklich einen schönen Kindergarten mit vielen Spielmöglichkeiten und toller Landschaft an unsere Gastgeber übergeben. Valentin Vollmer