Baucamp Bericht

Mit strahlenden, freudigen und aufgeregten Ausdrücken auf den Gesichtern trafen wir uns am Freitag, den 20.7.01, am Frankfurter Flughafen.Alle wollten so schnell wie möglich in den Senegal, worauf wir schon so lange gewartet und drauf hin gearbeitet hatten. Doch leider machte uns das Bodenpersonal am Lissabonner Flughafen einen Strich durch die Rechnung.Da dieses streikte konnten wir an diesem Tag nicht mehr von Frankfurt wegfliegen.Die Enttäuschung war groß, doch fanden wir uns damit ab, dass wir in zwei Gruppen aufgeteilt wurden, von denen eine am Samstag und die andere am Sonntag flog.

Ja, so hatte sich keiner von uns den Anfang der Reise vorgestellt. Wir konnten es aber leider nicht ändern und versuchten das beste daraus zu machen. Einige schauten sich Frankfurt an, andere ruhten sich einfach nur aus.

Ich flog dann am Sonntag mit der zweiten Gruppe, jedoch nicht über Lissabon (wie geplant) sondern mit einer anderen Fluggesellschaft über Brüssel nach Dakar. Wir konnten es kaum fassen als wir endlich im Flieger saßen und uns packte wieder das Reisefieber, welches vorher etwas verloren gegangen war. Ganz aufgeregt versuchten wir noch ein wenig Wolof im Flugzeug zu lernen, doch so wirklich konzentrieren konnte sich keiner. Als wir zur Landung ansetzten, dachte ich, wir landen in einer Großstadt mit großen Häusern und allem was "dazugehört". Ich schaute aus dem Fenster und wusste, ich bin in Afrika und es ist alles anders als ich erwartet hatte.Doch ich war von Anfang an begeistert und ich glaube es ging nicht nur mir so.

Als wir ausgecheckt hatten und uns die Hitze zum ersten mal gepackt hatte, wurden wir von Eindrücken fast erschlagen. Wir kannten das Land nicht, es war der Teufel los auf der Straße, (wie wir hinterher erfuhren, kamen die senegalesische Fußballmannschaft, die sich zum ersten mal zur Weltmeisterschaft qualifiziert hatte, und der senegalesische Präsident ungefähr eine Stunde vor uns am Flughafen an....) alle tanzten, feierten und freuten sich über den 5:0 Sieg über Nigeria. Doch das feiern war nicht mit dem in Deutschland bekannten Trink-Feiern der Fussballfans zu vergleichen: Es war kein Alkohol zu sehen, es waren einfach alle gut gelaunt, sangen, trommelten und eine unglaubliche Masse von Menschen feierte fast extatisch, aber unglaublich freidlich. Etwas überfordert mit der Situation warteten wir bis sich die Straßen etwas gelehrt hatten und wir uns mit den schon angekommen treffen konnten, die wegen der Menschenmassen erst ungefähr zwei Stunden später kamen.

Alle waren froh, endlich angekommen zu sein!